
Hintergrund
Geschichte
1524, vor 500 Jahren, fand in Zürich die Reformation statt, eine gesellschaftliche Revolution, eine politische und wirtschaftliche Transformation. Zürich ist stolz auf seinen Reformator Huldrych Zwingli – und war 2024 auch stolz sein auf seine Fraumünster-Äbtissin Katharina von Zimmern.
Bedeutung von Frauen – seit jeher
Das Fraumünster hatte ursprünglich zwei Türme wie das gegenüberliegende Grossmünster. Zum Gedenken an die Reformation mit der Übergabe der Fraumünster-Abtei an die Stadt Zürich durch die Äbtissin Katharina von Zimmern wurde 2024 der fehlende Fraumünster-Turm symbolisch wieder angefügt. Der Katharinen-Turm erinnerte an die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Präsenz von Frauen in Zürich ‒ seit jeher.
Ideenwettbewerb
Junge Architektinnen und Künstlerinnen nahmen an einem einstufigen privat finanzierten Ideenwettbewerb teil. Der Katharinen-Turm ist das Siegerinnenprojekt von Debora Burri-Marci (FREEFOX Architecture Studio LLC)
Konzept
1 Turm
Die 40m hohe Kunstinstallation, welche den früheren Südturm symbolisch wiedergab, befand sich zwischen Fraumünster und Stadthaus und stand dort vom 20. August bis 10. Dezember 2024. Die temporäre Installation war der Leuchtturm der Reformation im Fraumünster und verkündete in der ganzen Stadt die Gestaltungskraft und Präsenz von wirkmächtigen Frauen.
Der Katharinen-Turm stand im Kontext der Stadtgeschichte und des Kreuzgangs mit den Bodmer-Fresken zur Gründungslegende des Fraumünsters und dem Denkmal für Katharina von Zimmern. Die Turminstallation war nachhaltig konzipiert. Sie wurde aus einem Gerüst bestehen. Der Sockelbereich war begehbar sowohl von der Limmatseite als auch von der Fraumünsterstrasse her.
29 Äbtissinnen
Der geschaffene Raum war den 29 Fraumünster Äbtissinnen gewidmet, die Zürich zwischen 853 und 1524 mitgebaut und mitgestaltet haben. An diese Benediktinerinnen knüpften die insgesamt 1000 Meter langen grünen Stoffbänder an, welche das Kleid des Turmes bildeten.
500⁺ Frauen
Diese Bänder waren mit 500 Namen von bedeutenden Zürcher Frauen bedruckt. Sie markierten deren Wirkmächtigkeit in der Geschichte und Gegenwart. Damit wurden die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Präsenz ‒ seit jeher ‒ von Frauen in Stadt und Kanton Zürich manifestiert.