Das Ziel des Projekts ist ein Wahrzeichen des Wandels, der Offenheit, der Veränderung und Entwicklungsfähigkeit.
Leicht, weich und fliessend: Die Installation ist Gegenstück zum abgebrochenen steinernen Südturm. Ein imaginärer Schatten dieses verlorenen Turmes fällt als Zeichen der Versöhnung in Richtung Grossmünster. Er fliesst wie ein Wasserfall in die Limmat. Die Turminstallation, textil und bewegt vom Wind, ruft im steten Wandel neue Turmfiguren hervor.
Inspiriert von den Kleidern der Äbtissinnen und Nonnen wird die Installation mit Textilien und der von Frauen geprägten Textilkunst verknüpft . Wie Kettfäden eines Webstuhles spannen sich Stoffbahnen von Rahmen zu Rahmen. In einer zweiten Ebene hängen unverwobene, loose gespannte Kettgarne tiefer herunter: Gegen aussen linear und streng - gegen innen fein und geschwungen. Ein Wechselspiel zwischen klarer Präsenz und Autorität stadtwärts und schöpferischer, sanfterer Natur Richtung Fraumünster - seit jeher Fähigkeiten der Frauen.
Stoffbänder fliessen von oben nach unten und verlieren sich in der Limmat. Farblich orientieren sie sich an den Chagall-Fenstern und dem türkisfarbenen Nordturmdach, dem bläulichen Wasser und dem goldenen Kirchschmuck.
Die Installation beginnt beim ehemaligen Südturm. Von hier aus staffeln sich die Rahmenkonstruktionen diagonal Richtung Limmat. Wie ein fallendes Kleid werden die immer dichter werdenden Stoffbahnen zu einem schützenden Dach, dass am Fluss zum Verweilen einlädt. Abends generiert eine innere Beleuchtung zwischen den Stoffebenen ein neues Schauspiel. Gegenüber dem publikumswirksamen Münsterhof erhält die Strasse einen neuen Aufenthaltsort mit Potential für unterschiedliche Veranstaltungen.
Die ganze Installation ist nachhaltig aus Materialien, die wiederverwendet werden, konzipiert. Das Gerüst kann aus gebrauchten Fahnenstangen und Gerüstelementen gebaut werden. Die Installation ist in sich selber stabil und steht solide auf Betonklötzen auf festem Untergrund, die sich einfach wieder entfernen lassen. Die Textilien sind aus upcyceltem Ballonmaterial vorgesehen. Die gegen oben weniger werdenden Stoffbahnen und Fäden sind am Gerüst befestigt, aber nicht eingespannt, und schaukeln somit im Wind. Dies verspricht eine geringe Windlast und erlaubt eine effiziente Gerüstkonstuktion mit wenig Materialverbrauch. Ziel ist maximale Sichtbarkeit mit minimiertem Aufwand.